Blut im Urin© Alex Valent

Blut im Urin: Ursachen, Diagnose, Therapie

Aktualisiert am Erstellt am Uhr
Autor Text fachlich geprüft von Dr. med. Noelle-Dominique Albrecht
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Blut im Urin kann ein Hinweis auf eine ernste Erkrankung sein. Die Ursache für die Verfärbung des Uris sollte man daher umgehend vom Arzt abklären lassen. Es gibt aber auch harmlose Hintergründe für rötlichen Urin, die keiner weiteren Behandlung bedürfen.

Wie stellt sich Blut im Urin dar?

Von Blut im Urin oder Hämaturie spricht man, wenn im Urin vermehrt rote Blutkörperchen (Erythrozyten) vorkommen. Allerdings kann auch der Urin von gesunden Menschen eine gewisse Anzahl roter Blutkörperchen aufweisen. Ist das Blut im Urin jedoch deutlich mit bloßem Auge zu erkennen, stellt dies eine Makrohämaturie dar. Lässt sich Blut im Urin nicht mit bloßem Auge erkennen und nur unter dem Mikroskop nachweisen, wird dies als Mikrohämaturie bezeichnet.

Rot gefärbter Urin muss nicht immer ein Hinweis auf eine hohe Anzahl roter Blutkörperchen sein. Manchmal steckt auch ein Zuviel an rotem Blutfarbstoff (Hämoglobin aus den roten Blutkörperchen) dahinter. Verursacher dieser Hämoglobinurie sind erblich bedingte Formen von Blutarmut, Unverträglichkeitsreaktionen oder Autoimmunkrankheiten. Eine andere mögliche Ursache ist die sogenannte Marschhämoglobinurie. Dabei tritt aufgrund von starken körperlichen Belastungen roter Blutfarbstoff aus den roten Blutkörperchen aus und geht in den Urin über. Dieser sieht dann rötlich-braun aus.

Diese Veränderung des Urins bedarf keiner Behandlung und führt auch nicht zu Beschwerden.

Roter Urin zeigt sich auch manchmal nach Muskelverletzungen. Gelangt Muskeleiweiß in die Blutbahn und in den Urin, kommt es zur roten Einfärbung (Myoglobinurie).

Eine Rotfärbung des Urins kann sich allerdings auch durch den Verzehr bestimmter Lebensmittel, wie beispielsweise Roter Beete, ergeben. Die Einfärbung verschwindet dann in der Regel nach den nächsten Toilettengängen wieder.

Ursachen für Blut im Urin 

Findet sich Blut im Urin, lässt dies entweder auf eine Erkrankung schließen oder auf eine Verletzung im Urogenitalsystem (System der Harn- und Geschlechtsorgane).

Häufigste Ursachen für eine Hämaturie (Blut im Urin) sind:

  • Erkrankungen im Bereich der ableitenden Harnwege oder Nieren
  • Spezielle Infektionen 
  • Tumore
  • Verletzungen
  • Medikamente
  • System- und Autoimmunerkrankungen 

Zudem gibt es spezielle Erkrankungen, die Blut im Urin verursachen, an denen entweder nur Männer oder nur Frauen erkranken (siehe nachfolgende Kapitel).

Erkrankungen im Bereich der ableitenden Harnwege oder Nieren

Blasenentzündung, Harnröhrenentzündung: Wenn Erreger, wie Bakterien, über die Harnröhre in die Harnblase gelangen, kann dies die Blasenwand reizen und Entzündungen verursachen. Neben den dafür typischen Symptomen kommt es dann manchmal auch zu blutigem Urin.

Harnsteine: Wenn größere Blasen-, Harnröhren- und auch Harnleitersteine die Schleimhaut im Harntrakt reizen und verletzen, kann eine Hämaturie ausgelöst werden. Das Blut im Urin gilt neben den Schmerzen als Leitsymptom. 

Nierenbeckenentzündung: Bakterien oder andere Erreger können bei einer Blasenentzündung über den Harnleiter, manchmal auch über das Blut, ins Nierenbecken gelangen. Dort lösen sie die Nierenbeckenentzündung aus. Zu den typischen Symptomen zählt unter anderem auch vermehrter Harndrang mit nur wenig abgehendem Urin, der auch blutig sein kann.

Nierenentzündung: Bakterielle Infektionen oder autoimmunologische Vorgänge können eine Nierenentzündung auslösen. Betroffen sind die Gefäßknäuel in der Nierenrinde (Glomeruli, Bestandteile der Nierenkörperchen) an denen das Blut gefiltert und die erste Stufe des Harns gebildet wird. Die Beschwerden treten meist erst auf, wenn die Krankheit bereits fortgeschritten ist. Es kommt unter anderem zu blutig-bräunlichem oder getrübtem, schäumenden Urin.

Nierenzysten: Zysten können in der Niere vereinzelt auftreten und verursachen dann meist keine Beschwerden. Bilden sich in einer Niere jedoch sehr viele Zysten, kann dies zu Blut im Urin führen. Abzugrenzen von vereinzelten Nierenzysten ist die sogenannte Zystenniere, welche eine genetisch bedingte Erkrankung ist.

Niereninfarkt: Verstopft ein Blutgerinnsel eine Nierenarterie, wird das umliegende Gewebe unterversorgt und stirbt ab. Die Niere kann dann nur noch eingeschränkt arbeiten. Bei einem kleinen Niereninfarkt können die Symptome minimal sein. Zu Schmerzen, eventuellem Fieber und Übelkeit kommen Blut und Eiweiß im Urin hinzu. 

Nierenvenenthrombose: Wie beim Niereninfarkt verstopft ein Blutpfropf ein Nierengefäß, hier speziell eine Vene. Betroffene leiden unter akuten Flankenschmerzen und haben Blut im Urin.

Divertikel in Harnröhre und Harnblase: Die sackartigen Ausbuchtungen an der Blasenwand können angeboren sein oder sich entwickeln, wenn die Blase zunehmend unter Druck gerät und sich schlechter entleert. Beispielsweise aufgrund einer verengten Harnröhre oder einer vergrößerten Prostata. Ebenso können Operationen oder Verletzungen verantwortlich sein. Häufig kommt es neben Schmerzen beim Wasserlassen auch zu erhöhtem Harndrang. Bei geleichzeitigem Auftreten von Blut im Urin, kann eine Blasenentzündung vorliegen.

Polypen in Harnröhre und Harnblase: Die Wucherungen in Harnröhre und Blase sind meist gutartig. Allerdings können sie neben Beschwerden beim Wasserlassen auch Blut im Urin verursachen.

Andere Ursachen für eine Hämaturie können Engstellen am Ausgang der Blase oder in der Harnröhre sein sowie Nierenschäden aufgrund von Bluthochdruck oder Diabetes (diabetische Nephropathie).

Spezielle Infektionen 

Eine Hämaturie kann auch durch andere parasitäre und bakterielle Infektionen ausgelöst werden. So unter anderem durch:

Urogenitaltuberkulose: Diese Tuberkolose-Erkrankung wird von Tuberkel-Bakterien verursacht und manifestiert sich in den Bereichen des Harntrakts und der Geschlechtsorgane.

Blasenbilharziose: : Diese Infektionskrankheit, die vor allem in den Tropen verbreitet ist, inzwischen zudem in Südkorsika auftritt, wird auch als Schistosomiasis bezeichnet. Erreger sind Saugwürmer, die ihre Larven in Gewässern ablegen. Diese gelangen über die Haut in den menschlichen Körper um von dort in der Leber heranzuwachsen. Daraufhin wandern sie über das Gefäßsystem in die Blutgefäße des Darms oder der Harnblase und wachsen dort zu Würmern heran. Bei einem Befall der Blase kommt es zusätzlich zu den bekannten Krankheitssymptomen auch zu einer Blasenentzündung mit blutigem Urin.

Tumore

Blut im Urin kann das erste Anzeichen eines bösartigen Tumors sein. Im Harntrakt ist das beispielsweise Blasenkrebs, Harnröhrenkrebs, Harnleiterkrebs oder Nierenkrebs (zum Beispiel Nierenzellkarzinom).

Verletzungen

Kommt es zu einer Verletzung von Blase oder Niere, kann dies auch zu blutigem Harn führen. Zum Beispiel nach Unfällen, bei Stößen von außen oder durch einen operativen Eingriff.

Medikamente

Als Nebenwirkung einiger Medikamente kann es zu Blut im Urin kommen. Beispielsweise bei der Einnahme bestimmter Antibiotika (Penicilline), Krebsmittel (Zytostatika) und Blutverdünner (z.B. Acetylsalicylsäure, Phenprocoumon).

System- und Autoimmunerkrankungen 

Auch eher seltene Systemerkrankungen und Autoimmunerkrankungen zeigen als Symptom Blut im Urin. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn auch die Nieren betroffen sind.

Lupusnephritis (systemischer Lupus erythematodes): Bei dieser Autoimmunerkrankung greifen die körpereigenen Abwehrzellen vor allem Haut, viele innere Organe, auch die Nieren, an. Sind die Nieren erkrankt, kommt es zusätzlich zu den klassischen Symptomen, häufig auch zu Blut im Urin, veränderter Urinmenge und Flankenschmerzen.

Wegener-Granulomatose (Morbus Wegener): Die Erkrankung führt zu einer chronischen Entzündung der Blutgefäße. Im Bereich der Entzündungsprozesse bilden sich zudem kleine Hautknötchen (Granulome). Sind die Nieren betroffen, zeigen sich sichtbare Blutspuren im Urin.

Blut im Urin bei Männern

Einige Erkrankungen, die zu Hämaturie führen können, treten ausschließlich bei Männern auf. Zu häufigen Ursachen von Blut im Urin beim Mann zählen:

Prostatitis (Prostataentzündung): Die Vorsteherdrüse (Prostata) kann sich chronisch oder akut entzünden. Auslöser sind häufig Bakterien (insbesondere bei akuter Erkrankung), die meist über die Harnwege bis hin zur Prostata vordringen. Kommt zu den klassischen Symptomen zusätzlich Blut im Urin dazu, spricht dies für eine gleichzeitige Harnröhrenentzündung. 

Samenblasenentzündung: Im Zuge einer Prostataentzündung kann es zusätzlich zu einer Entzündung der Samenblase kommen. Symptome können neben Schmerzen beim Sex und Wasserlassen, auch Schmerzen im Unterleib sowie Blut im Urin und im Sperma sein.

Prostatavarizenblutung: Hierbei erweitern sich die Prostatavenen, ähnlich wie bei Krampfadern. Betroffene leiden weder an Schmerzen noch an Harnwegsproblemen. Die Blutung aus den „Krampfadern“ zeigt sich jedoch im Urin.

Prostatakrebs: Der bösartige Tumor bleibt – ohne Früherkennungsuntersuchung – lange unbemerkt. Betroffene leiden erst spät an Beschwerden, wie Problemen beim Wasserlassen, Blut im Urin und, oder im Sperma, Schmerzen im Beckenbereich sowie Potenzstörungen.

Blut im Urin bei Frauen

Einige Erkrankungen, die zu Hämaturie führen können, treten ausschließlich bei Frauen auf. Zu den Ursachen von Blut im Urin bei der Frau zählen:

Endometriose: Hat sich Gebärmutterschleimhautgewebe an einer falschen Stelle angesiedelt, zum Beispiel in der Blase oder im Darm, kann dies – zyklusabhängig - auch zu Blut im Urin oder Stuhl führen. Endometriose ist eine häufige, gutartige und bei vielen mit Schmerzen verbundene chronische Erkrankung. 

Flankenschmerz-Hämaturie-Syndrom (Loin-Pain-Hematuria-Syndrome): Von der sehr seltenen Erkrankung sind überwiegend junge Frauen, vor allem zwischen 20 und 30 Jahren, betroffen. Symptome sind Schmerzen im Bereich einer oder beider Flanken, die mehrmals im Jahr auftreten. Dann kommt es auch zu Blut im Urin, entweder mit bloßem Auge erkennbar oder aber nur im Labor nachweisbar. 

Blut im Urin – wann zum Arzt?

Blut im Urin sollte immer ernst genommen und umgehend von einem Arzt untersucht werden. Dies gilt auch, sollte sich die Blutung wieder von alleine geben. Das Ereignis kann sich als harmlos herausstellen, es kann aber auch Anzeichen einer bösartigen Erkrankung sein.

Blut im Urin – Diagnose

Der Hausarzt wird nach einer gründlichen Anamnese (Erfassung der Krankengeschichte) und körperlichen Untersuchung entscheiden, ob eine weitere Untersuchung durch einen Facharzt notwendig ist. Je nach vermuteter Diagnose wird der Patient an einen Urologen (Facharzt für Krankheiten der Harnorgane und der männlichen Geschlechtsorgane), einen Gynäkologen (Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe) oder einen Nephrologen (Facharzt für Nieren- und Hochdruckerkrankungen) überwiesen. Besteht der Verdacht auf eine Systemerkrankung, ist ein darauf spezialisierter Internist (Facharzt für innere Medizin) für die weitere Untersuchung zuständig.

Körperliche Untersuchung

Blutdruck und Körpertemperatur werden gemessen. Der Arzt tastet außerdem Bauch und Flanken ab. 

Laboruntersuchung: Eine Urinprobe wird auf rote Blutkörperchen untersucht. Auch ein Schnelltest kann erste Hinweise geben. Die Blut-Analyse im Labor liefert weitere Informationen über das Blut im Urin. Möglicherweise liegt eine Harnwegs- oder Nierenerkrankung, oder auch eine Infektion, vor.

Bildgebende Verfahren: Mittels Ultraschall können Blase, Nieren und Prostata genauer untersucht werden. Der Zustand von Harnleiter und Nierenbecken lässt sich mit einer Röntgenaufnahme darstellen. CT (Comutertomografie) und MRT (Magnetresonanztomografie) sind dann sinnvoll, wenn eine Tumorerkrankungen oberhalb der Blase vermutet wird. Für ein umfassendes Bild von Blase und Harnröhre kann der Urologe oder die Urologin auch eine Blasenspiegelung vornehmen.

Therapie bei Blut im Urin

Da blutiger Urin viele verschiedene Ursachen haben kann, ist es wichtig, eine sichere Diagnose zu stellen. Anschließend kann die spezifische Behandlung erfolgen. Wurde das Blut im Urin beispielsweise durch eine Harnwegsinfektion verursacht, kann die Gabe von Antibiotika sinnvoll sein. Sind bestimmte Medikamente Auslöser für den blutigen Urin, sollten sie in Absprache mit dem behandelnden Arzt abgesetzt und durch ein anderes, nierenschonendes, Mittel ersetzt werden. 

Abhängig von der spezifischen Ursache für den blutigen Harn, wird die Behandlung der Patienten von einem Facharzt für Urologie, Gynäkologie, Nephrologie oder Inneren Medizin übernommen.

Akupunktur bei Blut im Urin

Die Traditionelle Chinesische Medizin geht davon aus, dass bei Erkrankungen bestimmte Energieflüsse im Körper blockiert sind. Mithilfe von Akupunktur lassen sich diese Stauungen lösen. Dabei arbeitet der Akupunkteur mit sehr feinen Nadeln die den gestörten Energiefluss wieder ausgleichen sollen. So ergab beispielsweise eine Studie an Patientinnen mit Endometriose, dass mithilfe von Akupunktur deren Schmerzen reduziert werden konnte.

Homöopathie bei Blut im Urin

Blut im Urin kann ein Hinweis auf sehr unterschiedliche Erkrankungen sein. Bei einigen Diagnosen kann die Anwendung homöopathischer Mittel helfen.

Zum Beispiel bei Blasenentzündungen:

  • Apis: Bei brennenden und stechenden Schmerzen, schmerzhaftem Harndrang und nur wenig Urin. Verschlimmerung durch Wärme.
  • Cantharis: Bei schneidendem, brennendem und krampfartigem Schmerz. Wasserlassen brennt wie Feuer. Urin kann blutig werden.
  • Pulsatilla: Bei Blasenschmerzen, die rasch schlimmer werden. Wenn bei Harndrang nicht sofort uriniert werden kann und Urin beim Husten oder Lachen unwillkürlich abgeht.

Die Behandlung sollte nach eingehender Beratung durch erfahrene Homöopathen und Homöopathinnen erfolgen.

Blut im Urin (Hämaturie): ICD-Code

Jeder Krankheit ist in der Medizin ein eigener ICD-Code zugeordnet. Die Abkürzung ICD (englisch) steht dabei für International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems. Das Klassifizierungssystem ist weltweit anerkannt und eines der wichtigsten für medizinische Diagnosen. So wird beispielsweise eine Hämaturie unter dem ICD-Code „R31“ erfasst. Häufig hilft die Eingabe dieser Codes auch bei der Recherche im Internet weiter.

Blut im Urin – Wie finde ich das richtige Krankenhaus?

Auf der Suche nach einem passenden Krankenhaus, das sich mit der Behandlung von Hämaturie gut auskennt erhält man über die Webseite www.aerzteblatt.de einige hilfreiche Verlinkungen. Unter anderem zu www.weisse-liste.de, www.kliniken.de und www.krankenhaus.de. Eine besonders umfassende Übersicht bietet die Seite www.kliniken.de. Hier sind aktuell 3.846 Krankenhäuser aus Deutschland, Österreich und der Schweiz gelistet. Zusätzlich gibt es detaillierte Informationen zu Fachabteilungen der Kliniken sowie Qualitätsberichte. 

Auf die Startseite von www.kliniken.de gehen: Unter dem Menüpunkt „Top-10“ kann man speziell nach Krankheiten und Diagnosen suchen. Für Blut im Urin (Hämaturie) gibt man hier den ICD-Code: „R31“ ein. Anschließend auf das darunter liegende Feld mit dem Text „XVIII Symptome und abnorme klinische und Laborbefunde, die anderenorts nicht klassifiziert sind“ klicken. Dann noch einmal auf das Feld darunter klicken „R30-R39 Symptome, die das Harnsystem betreffen“ und schließlich auf das Feld „R31 Nicht näher bezeichnete Hämaturie, Von dem Arzt nicht näher bezeichnete Blutausscheidung im Urin“. Dann erscheinen rechts davon die gesuchten Krankenhäuser, sortiert nach dem Ranking ihrer Fallzahlen. Auf Platz 1 finden sich die Zeisigwaldkliniken Bethanien in Chemnitz, auf Platz 2 das Klinikum Ernst von Bergmann in Potsdam und Platz 3 belegt das AMEOS Klinikum in Aschersleben, usw.

Blut im Urin – Was bezahlt die Krankenkasse und was muss man selbst bezahlen?

Angehörige einer gesetzlichen Krankenversicherung haben grundsätzlich ein Recht auf stationäre sowie ambulante Versorgung, auf Arzneimittel und weitere Leistungen. In aller Regel sind jedoch bestimmte Eigenleistungen (Zuzahlungen) gesetzlich festgeschrieben. Diese Zuzahlungen betragen 10 Prozent der Kosten, pro Zuzahlung aber maximal 10 Euro. Kostet die Leistung weniger als 5 Euro, hat der Versicherte den tatsächlichen Preis zu entrichten.

Bei Arzneimitteln gelten diese Grenzen ebenfalls. Wenn der Betroffene ein besonders preiswertes Präparat erhält, entfällt die Zuzahlung. Dabei dürfen die Krankenkassen feste Beträge bestimmen, die sie erstatten, sofern mehrere Präparate mit gleichem Wirkstoff erhältlich sind. Arzneimittel, deren Preis 30 Prozent unter diesem Festbetrag liegt, werden von den Krankenkassen ohne Zuzahlung erstattet.

Zudem besteht die Regelung, dass die GKV bei bestimmten Präparaten nicht mehr den Einzelpreis des jeweiligen Arzneimittels erstatten muss, sondern nur den Festbetrag, der für eine Gruppe von vergleichbaren Präparaten festgelegt wurde. Ist das verschriebene Medikament teurer, muss der Patient den Mehrpreis selbst zahlen plus der gesetzlichen Zuzahlung für den erstatteten Kostenanteil.

Zuzahlungen fallen ebenfalls bei einem Krankenhausaufenthalt an. Sie betragen 10 Euro pro Kalendertag, wobei die Zuzahlung nur für maximal 28 Tage pro Jahr geleistet werden muss. Dabei können mehrere Krankenhausaufenthalte in einem Jahr zusammengenommen werden, so dass die maximale Zuzahlung bei stationärer Behandlung 280 Euro pro Kalenderjahr beträgt.

Bei häuslicher Krankenpflege werden einmalig zehn Euro für die Verordnung fällig. Darüber hinaus sind 10 Prozent pro Tag als Eigenanteil zu tragen. Die Zuzahlung ist auf 28 Kalendertage pro Kalenderjahr begrenzt und wird nur bei Erwachsenen über 18 Jahren erhoben. Auch bei häuslicher Krankenpflege gilt die Obergrenze von 280 Euro pro Kalenderjahr. Zuzahlungen für Krankenhausaufenthalte werden bei der Obergrenze der Zuzahlung für häusliche Krankenpflege angerechnet.

Wenn die Kosten für eine Haushaltshilfe von der Krankenkasse übernommen werden, müssen Versicherte eine Zuzahlung in Höhe von 10 Prozent der anfallenden Kosten leisten. Die Grenzen liegen bei mindestens 5 und maximal 10 Euro pro Kalendertag. Diese Zuzahlungspflicht gilt für den gesamten Zeitraum, in dem eine Haushaltshilfe in Anspruch genommen wird.

Bei Hilfsmitteln müssen Versicherte eine Zuzahlung in Höhe von 10 Prozent des Abgabepreises leisten, wobei ebenfalls eine Ober- und Untergrenze von 10 und 5 Euro pro Verordnung gelten.

Die Höhe der Zuzahlungen für Rehabilitationsmaßnahmen hängt von der Maßnahme und vom jeweiligen Kostenträger ab.

Die Kosten für eine Schmerztherapie in einer Schmerzklinik übernimmt in der Regel jede gesetzliche Krankenkasse, da es sich um eine vertragsärztliche Leistung handelt. Allerdings können weitere Kosten (wie z. B. Zuzahlungen für Verordnungen) privat anfallen.

Die Kosten einer klassischen Körperakupunktur werden von allen gesetzlichen Krankenkassen, bei chronischen Schmerzen der Lendenwirbelsäule oder bei Kniegelenkarthrose, übernommen. Der Leistung wird vorausgesetzt, dass die Schmerzen seit mindestens sechs Monaten bestehen. In solchen Fällen haben gesetzlich Versicherte Anspruch auf bis zu zehn Akupunktursitzungen pro Krankheitsfall innerhalb von maximal sechs Wochen. Eine erneute Behandlung kann frühestens zwölf Monate nach Abschluss der letzten Akupunkturbehandlung erfolgen. Die Krankenkasse erstattet die Kosten nur, wenn die Behandlung von einem qualifizierten Arzt durchgeführt wird. Akupunktur bei einem Heilpraktiker wird nicht übernommen. Die Kosten sind dann privat zu leisten.

Blut im Urin – Was übernimmt die DFV?

Die ambulante Krankenzusatzversicherung DFV-AmbulantSchutz erstattet Ihnen gesetzlich vorgesehene Zuzahlungen für Arznei-, Verbands-, Heil- und Hilfsmittel und die Fahrtkosten im Rahmen einer ambulanten Behandlung. Der DFV-AmbulantSchutz bietet Ihnen zudem erweiterte Vorsorgeleistungen und steht Ihnen auch finanziell zur Seite, wenn eine schwere Krankheit festgestellt wird.

Im Falle einer Erkrankung warten Sie mit der Krankenhauszusatzversicherung DFV-KlinikSchutz Exklusiv nicht länger als 5 Tage auf einen Termin bei einem spezialisierten Facharzt.

Sie profitieren zudem von Chefarztbehandlung, Einbettzimmer, freier Krankenhauswahl und Krankenhaustagegeld bei einem stationären Klinikaufenthalt. Die Krankenhauszusatzversicherung DFV-KlinikSchutz macht Sie zum Privatpatient im Krankenhaus inkl. Auslandskrankenversicherung.

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FAQs zum Thema Blut im Urin

Welcher Arzt bei Blut im Urin?

Erster Ansprechpartner bei Blut im Urin ist der Hausarzt. Er kann nach Anamnese und ersten Untersuchungen beurteilen, ob eine Überweisung zu einem Facharzt nötig ist oder ob hinter dem rot verfärbten Urin nur eine harmlose Ursache steckt. Je nach vermuteter Erkrankung kann der Hausarzt eine Überweisung zum Urologen, zum Gynäkologen, zum Nephrologen oder zum Internisten ausstellen. Die weitere Diagnostik und Behandlung wird dann von dem zuständigen Facharzt übernommen. 

Woran erkennt man Blut im Urin?

Rot gefärbter Urin muss nicht immer ein Hinweis auf Blut sein. Manchmal steckt auch ein Zuviel an rotem Blutfarbstoff (Hämoglobin aus den roten Blutkörperchen) dahinter. Ursache sind erblich bedingte Formen von Blutarmut, Unverträglichkeitsreaktionen oder Autoimmunkrankheiten. Aber auch nach extremen körperlichen Anstrengungen kann es zu rotem Urin durch Hämoglobin kommen (sogenannte Marschhämoglobinurie). Hinter rot-braunem Urin kann ebenso ein verstärktes Ausscheiden des Eiweißes Myoglobin stecken. (sog. Myoglobinurie). Auch bestimmte Lebensmittel, wie Rote Beete, können den Urin rot einfärben. Ob es sich bei verfärbtem Urin um Blut handelt, kann mit Sicherheit erst der Arzt feststellen. 

Was bedeutet Blut im Urin beim Mann?

Dafür kann es verschiedene Erklärungen geben, denn eine Vielzahl an Krankheiten verursacht Blut im Harn. Einige davon können allerdings nur Männer bekommen. Das sind zum Beispiel: Prostataentzündungen (Prostatitis), Samenblasenentzündungen, Prostatavarizenblutungen und Prostatakrebs.

Was bedeutet Blut im Urin bei einer Frau?

Blut im Urin kann ein Symptom zahlreicher Krankheiten sein. Ausschließlich Frauen sind jedoch von der Endometriose betroffen. Hier kann es zyklusabhängig auch zu Blut im Urin kommen. 

Was tun bei Blut im Urin?

Ist Blut im Urin mit bloßem Auge zu erkennen (Makrohämaturie), sollte die Ursache umgehend von einem Arzt abgeklärt werden. So kann eine ernsthafte Erkrankung entweder ausgeschlossen oder schnellstmöglich behandelt werden. Nicht immer ist Blut jedoch im Urin sichtbar (Mikrohämaturie). Erst eine Laboruntersuchung erbringt dann den Nachweis.

Die Artikel im Ratgeber der Deutschen Familienversicherung sollen Ihnen allgemeine Informationen und Hilfestellungen  rund um das Thema Gesundheit bieten. Sie sind nicht als Ersatz für eine professionelle Beratung gedacht und sollten nicht als Grundlage für eine eigenständige Diagnose und Behandlung verwendet werden. Dafür sind immer Mediziner zu konsultieren.

Unsere Inhalte werden auf Basis aktueller, wissenschaftlicher Studien verfasst, von einem Team aus Fachärzten und Redakteuren erstellt, dauerhaft geprüft und optimiert.

Quellen

Bublak, R. (2024). Hämaturie: Was bringt die Bildgebung des oberen Harntrakts? Springer.  (Stand: 13.03.2024).

Dr. med. Wilhelm Dierkopf. Blut im Urin (Haematurie), in: Dr. med. Wilhelm Dierkopf Facharzt für Urologie – Andrologie. (Stand: 13.03.2024).

Eismann, L., Stief, C. G., & Bischoff, R. (2024). Blut im Urin: Harmlos oder gefährlich? MMW-Fortschritte der Medizin.  (Stand: 13.03.2024).

Flegar, L., Zeuschner, P., Kernig, K., Friedersdorff, F., & Putz, J. (2024). Bericht zur 29. Jahrestagung des Arbeitskreises Nierentransplantation der Deutschen Gesellschaft für Urologie e. V. in Marburg 2023. Die Urologie.(Stand: 13.03.2024).

Karl, A. (2018). Blut im Urin! Das müssen Sie unbedingt abklären. MMW - Fortschritte der Medizin 160, 43–46.(Stand: 13.03.2024).

Klinikum St. Elisabeth Straubing. Blut im Urin, in: Klinik für Urologie.(Stand: 13.03.2024).

Maddukuri, G. (2022). Isolierte Hämaturie. MD Saint Louis University. (Stand: 13.03.2024).

Paracelsus Kliniken (2021). Blut im Urin: Ursache Blasenkrebs? (Stand: 13.03.2024).

Pharmazeutische Zeitung. Blutverdünner: Blut im Urin Warnzeichen, aber kein Notfall (Stand: 13.03.2024).

Universitätsmedizin Göttingen (UMG). Blut im Urin (Hämaturie). (Stand: 13.03.2024).

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